Da vermieten so viele über AirBNB . .
. . .sollten wir das nicht auch machen?
Eine Frage, die sich bestimmt der ein oder andere Immobilien Besitzer schon gestellt haben dürfte. Diese Art der Vermietung ist in allen Medien gerade präsent und wird rauf und runter diskutiert.
„Da bekommst Du pro Nacht für die Wohnung 60 Euro!!!“. „Wahnsinn – das sind ja im Monat 1.800.- € und jetzt bekommen wir nur 600.- € Miete“
Sicherlich klingt das verlockend. Aber schauen wir doch mal genau hin:
Der 1. Denkfehler ist 100% Auslastung. Dies werden Sie so gut wie nie erreichen. Mit viel Glück sind von 30 Tagen im Monat vielleicht im Durchschnitt 15 Tage belegt. Wenn Sie mehr Auslastung möchten, müssen Sie mit dem Preis runter.
Handling und Logistik. Wer macht eigentlich sauber? Wo kommt die Bettwäsche her nach dem Wechsel? Waschen Sie dies in Ihrer privaten Waschmaschine? Die Gäste checken um 10 Uhr aus – Nachmittags ist schon der nächste CheckIn. Die Gäste lassen sich nicht verschieben – bis zur Anreise muss alles fertig und vor allem 100% sauber sein – sonst hagelt es negative Bewertungen und es ist ganz schnell vorbei mit den Buchungen.
Die Einrichtung ist egal – wir holen was vom Gebrauchtwarenhof! FALSCH! Möchten Sie im Urlaub schlechter wohnen als zuhause? Wenn Sie Ihren Gästen alte und abgewohnte Möbel anbieten, ist es auch hier schneller vorbei wie Sie bis 3 zählen können. Eine Investition in vernünftige Möbel ist essentiel! Das Boxspringbett für 1.000.- Euro. Schränke, Küchenzeile (falls nicht vorhanden), Sofa, Tische und und und… Eine Investition von 5.000.- oder mehr ist da schnell beisammen.
Wie läuft denn der CheckIn? Schlüsselsafe? Kein Problem. Aber die Praxis sieht anders aus: Gäste lesen die Nachrichten nicht oder bekommen sie nicht weitergeleitet. Wie funktioniert der Safe? PIN von links nach rechts einstellen – dann geht der Deckel nicht auf! Ein Anruf bei Ihnen zuhause um 3 Uhr in der Nacht ist durchaus gängige Praxis. Also heisst es: Anziehen und zu der Unterkunft fahren. Gäste einchecken und dann wieder nach Hause.
Sie sind der Gastgeber! Als solcher wird von Ihnen erwartet, dass Sie Rezeption, Concierge und Zimmermädchen in einem sind. Der AirBNB Gast erwartet in der Regel, dass Sie für Fragen aller Art zur Verfügung stehen. Wo können wir gut essen? Wie weit ist es zum Flughafen? Können Sie uns fahren? Das WLAN geht nicht! Wie ist der WLAN-Code? Unser Flug geht erst um 22 Uhr. Können wir das Gepäck noch bei Ihnen unterstellen bis heute Abend?
Und noch vieles mehr, was Sie erwartet, wenn Sie denken Sie können locker die Miete verdreifachen. Sicherlich ist das alles etwas überspitzt hier dargestellt. Aber im wesentlichen ist es das, was auf Sie zukommt wenn Sie denken Sie können „locker“ auf diese Art vermieten.
Wenn diese oben genannten Wünsche nicht zur Zufriedenheit bereitgestellt werden, hagelt es noch schlechte Bewertungen und mit jeder schlechten Bewertung schwinden die Buchungen…. Irgendwann ist man dann auf dem Mietniveau. Allerdings können Sie keine Nebenkosten umlegen, müssen den Strom selber bezahlen und – je nach Immobilie – droht noch Ärger mit den Nachbarn wegen dem ständigen Wechsel in der Wohnung…
Über diese Dinge sollten Sie sich bewusst sein, bevor Sie beginnen diese Art der Vermietung anzudenken….